2012-11-01

KUNST UND KOMMERZ: ERÖFFNUNG DER ART.FAIR IN KÖLN







Am Mittwochabend, 31. Oktober 2012, startete die Art.Fair  Kunstmesse im Kölner Rheingarten und öffnete nun schon zum 10. Mal ihre Tore für Fachleute, erfahrene Sammler und junge Kunstliebhaber. Wer also keinen Bock auf  Frankenstein, Dracula oder andere Halloweengestalten hatte, konnte sich im Staatenhaus von etlichen Galerien und Galeristen auf den neuesten Stand rund um aktuelle und moderne Kunst aus aller Welt bringen lassen.

Unter dem Motto „Die Mischung macht’s“ soll sowohl Namenhaften als auch Nachwuchs-Künstlern eine Bühne geboten werden. Allerdings bekommt man auf den ersten Blick einen ganz anderen Eindruck, denn kann bei Preisen von schlappen 90.000€ für Skulpturen noch  die Rede von Nachwuchskünstlern sein? Und auch die Tatsache, dass die Messe durch NRW-Wirtschaftsminister, Garrel Duin, eröffnet wurde, erscheint im ersten Moment einfach nur fehl am Platz. 
Die Messe, die sonst die Nachwuchsförderung unterstützen sollte, scheint nun so gar nicht mehr auf Nachwuchs ausgerichtet. Mit überteuertem Softdrink in der Hand schlendert man durch die circa 90 Galerien und wundert sich nach einer halben Stunde überhaupt nicht mehr, dass kleine Acrylarbeiten für 6.000€ plötzlich wie absolute Schnäppchen erscheinen. Doch nach längerem Suchen entdeckt man auch preiswertere ‚Souvenirs’ wie Karatemännchen aus Holz für je 200€, die auch das kleine Portemonnaie erfreuen. Die Art.Fair darf keinesfalls mit einer normalen Vernissage oder Kunstausstellung verwechselt werden. Eines ist also klar: der Verkauf steht definitiv im Vordergrund!
Aber davon abgesehen bietet die mondäne Galerien-Welt ein buntes Potpourri aus Malerei, Fotografie, Skulpturen und neuen Medien. Und mit bunt ist auch wirklich bunt gemeint, denn die Messe war überraschender Weise insgesamt sehr farbenfroh und knallig. Dabei überzeugten die Künstler gern mit sogenannten ‚Mischtechniken’ und experimentierten mit Wachs oder Emaille.
Mit ihrem riesigen Angebot von internationaler moderner und zeitgenössischer Kunst ist die Art.Fair auch einfach für Kunstliebhaber, die nichts kaufen möchten, ein Muss. (Das Angebot ist wirklich so riesig, dass man sich schnell mal verlaufen kann !)
Leider war auf dem gesamten Gelände nur eine einzige Kunst-Installation zu finden, aber ist ja auch klar – die kann man nicht so leicht verkaufen. Doch trotz des vielen Kommerz-Geplänkels ist die Art.Fair eine großartige Messe mit kuratierten Teilnehmern, die mit ihrem Umsatzantrieb vielleicht genau ein Ziel verfolgt: den Menschen das Klischee der „brotlosen Kunst“ auszutreiben. Und dafür ein fettes Dankeschön! 
Gast: M

Die Art.Fair ist vom 31.10. bis 4.11. geöffnet.




 Bilder: c Boris Breuer / Quelle: Facebook/Art Fair